Die Desinformation der Öffentlichkeit

BVRA - Die Desinformation der Öffentlichkeit

Agenturprivileg, Lobbyismus und Parteipolitik

Die Desinformation der Öffentlichkeit ist ein unmittelbares Resultat der Lobbyarbeit durch Pharmakonzerne und Gesundheitsverbände. Diese sind sehr gut mit den Medien und Politikern vernetzt.

Die Erwartungshaltung gegenüber den Medien ist häufig eine falsche. Denn unter dem Druck des Informationszeitalters ist aus dem investigativen Journalismus häufig ein Agentur-Journalismus geworden.
Presseagenturen geben Meldungen heraus. Diese werden von Verlagshäusern oder Fernsehsendern gekauft und dann selber veröffentlicht. Deshalb erscheinen in vielen Medien häufig sehr gleichlautende Beiträge.
Durch das so genannte Agenturprivileg sind die veröffentlichenden Medien dann nicht mehr verpflichtet, die Meldungen zu prüfen.

Die massiv finanzierten Interessenvertreter haben gelernt, diese Mechanismen für sich zu nutzen. So werden beispielsweise Ergebnisse von nicht auf den Menschen übertragbare Grundlagenforschungen zu neuen Erkenntnissen aufgebauscht oder Scheinargumente wie der Jugendschutz in die öffentliche Diskussion eingebracht.
Häufig geschieht dies nachvollziehbar durch Pressemitteilungen an die Agenturen oder an große Medien direkt.

Die Politiker sind üblicherweise fachfremd und auf die Informationen angewiesen, die ihnen geliefert werden. Und dort sind die Gesundheitsorganisationen natürlich als vermeintlich zuverlässige Ansprechpartner etabliert.

Hinzu kommen parteipolitische Interessen. So wird der Posten der Drogenbeauftragten regelmäßig an die konservative CSU vergeben. Die einer progressiven und wissenschaftsbasierten Betrachtung ablehnend gegenüberstehen. Üblicherweise verfügen die Politiker auch nur über sehr geringes Fachwissen.

Der Soziologe und Suchtforscher Prof. Dr. Heino Stöver sagte es sehr deutlich: „Die Drogenbeauftragte, gleich welcher Couleur, ist beschränkt durch die parteipolitischen Scheuklappen, die sie oder er notwendigerweise tragen muss.“

Diese Faktoren führen insgesamt zu einem System der Desinformation, das derzeit die Aufklärung der Öffentlichkeit über die Tobacco Harm Reduction verhindert.

Die Desinformation der Öffentlichkeit
The following two tabs change content below.

bvra

Bundesverband Rauchfreie Alternative e. V.
Der BVRA e. V. ist ein unabhängiger Konsumentenverband. Wir setzen uns ein für die Tobacco Harm Reduction und eine Beurteilung aufgrund der wissenschaftlichen Erkenntnisse.

Neueste Artikel von bvra (alle ansehen)

Teilen:

Weitere Artikel

Alte Frau mit Kuchen

Aber bitte mit Sahne

Fast 50 Jahre ist es her, dass Schlagerstar Udo Jürgens seine Ode an die Süßspeisen in die Charts brachte. Er besang Sahnetorten, Früchtekuchen in allen Variationen und andere süße Backwaren.

Disposables und die Jugendlichen

In einem Artikel der „Welt“ vom 11.11.2023 wird die E-Zigarette wieder einmal fälschlich als Einstiegsdroge in den Tabakkonsum klassifiziert. Als Experte wurde Prof. Dr. Reiner Hanewinkel vom IFT-Nord (Institut für

Gewährleistung und Garantie

Beim Kauf einer Ware entsteht ein Vertrag. Auch wenn er nur mündlich abgeschlossen wurde, so gelten doch die gesetzlichen Bestimmungen. Gewährleistung ist eine davon, die manchmal mit der Garantie verwechselt

BVRA - Das bedeutet Tobacco Harm Reduction

Harm Reduction aus medizinischer Sicht

Am 17.01.2024 hat die Thrombose-Initiative e.V. eine Pressemitteilung herausgegeben, in der die kontroverse öffentliche Debatte um die E-Zigarette beleuchtet wird. Die Thrombose-Initiative e.V. mit ihrem Vorsitzenden Prof. Dr. med. Knut